04.03.2015
In der Capeller Pfarrkirche wird an die Gefallenen des Weltkrieges erinnert. FOTO KERSTING
NORDKIRCHEN. Wichtige
Informationen über den Zweiten Weltkrieg finden sich auch im
Jahresgeschichtsheft 2003 des Heimatvereins. Sabine Alfing berichtet hier, dass
bereits im Oktober 1939 die ersten Lager für polnische Kriegsgefangene
entstanden sind.
Kontakte verboten
„Jeder engere Kontakt mit diesen Männern, die
auf den umliegenden Höfen eingesetzt wurden, war der Bevölkerung verboten“,
heißt es in dem Bericht. Der erste Angriff auf das Gemeindegebiet ereignete
sich nach diesem Bericht im August 1940 in den Bauerschaften Piekenbrock und
Altendorf.
Die Bilanz bei Kriegsende wies schließlich
den Abwurf von 135 Spreng- und etwa 2400 Brandbomben auf das Gemeindegebiet
aus. Im Jahresgeschichtsheft 2009 erinnert sich Josef Quante an das Kriegsende.
„Es war bekannt, dass die Amerikaner gerne Souvenirs wie Schützenketten mit
nach Hause nahmen“, heißt es in der Aufzeichnung von Elfriede Kussel.
Deshalb hat Anton Quante mit Hilfe seines
Sohns Josef die rund 275 Jahre alte Schützenkette damals vergraben. „Kaum
hatten die Amerikaner Südkirchen verlassen, gruben Vater Quante und seine Söhne
die Kette wieder aus“, heißt es in dem Bericht. Heimlich sei sie dem Uhrmacher
Anton Kohues übergeben worden, der sie dann gereinigt hat – das war auch
notwendig.
In der Kirche versteckt
„Danach wurde die Schützenkette von dem
damaligen Kirchenküster Anton Kohues und Pfarrer Gröne hinter dem Hochaltar im
Tabernakel der alten Kirche versteckt.“ Hervorgeholt wurde sie beim ersten
Schützenfest nach dem Krieg im Jahr 1950. thas